Da ich mich nun relativ gut in Parramatta eingelebt habe, musste es mal wieder etwas hektischer und actionreicher werden. Bank account wurde eröffnet, tax file Nummer beantragt und auch sonst waren soweit alle formellen Angelegenheiten geklärt.
Da wir uns ja hier in Sydney befinden gibt es neben Bus und Bahn ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel. Dies sind die Fähren. Eingeteilt in Express und Normal kann man mit diesen fast jeden Punkt in Sydney erreichen. Ein Ticket kostet nur wenig mehr als Bus oder Bahn (etwa 6$ für die weiteste Strecke). Wer dennoch zusätzlich auf ein weiteres Verkehrsmittel zugreifen möchte, kann ein MyMulti Ticket kaufen. Dieses beinhaltet Bus Bahn und Fähre. Wahlweise gibt es natürlich auch für jedes öffentliche Verkehrsmittel ein seperates, ein 10er oder ein Wochenticket. In besonderen Fällen kann man auch ein Monatsticket bekommen. Dies muss jedoch vorher beantragt und genehmigt werden. Studentenrabatte gibt es auch, allerdings lediglich für Studenten aus Australien. Internationale Student ID Cards gelten hier genauso wenig wie der deutsche Schülerausweis.

An der Rezeption habe ich dann meinen Fahrplan erhalten und mich sogleich auf zur Andockstation gemacht. Nett ist, dass diese quasi 50m von meinem Zimmer entfernt liegt. Auf der Fähre sicherte ich mir zudem einen Platz direkt vorne am Bug. Dann ging es los. Die Beschleunigung war für ein Schiff dieser Größe wirklich sehr gut und auch die Reisegeschwindigkeit lag weiter über denen in Deutschland. Die Strecke betrug etwa 20km und dauerte lediglich 40min. Dazu wurde noch an verschiedenen Stationen bis zur City gehalten. Hat man die Möglichkeit zwischen Fähre, Bus und Bahn zu wählen würde ich jedem die Fähre empfehlen. Die Fahrt ist wesentlich angenehmer und zudem meistens stressfreier sobald man ein und aussteigt. Dazu ist es doch auch ein kleines Erlebnis und man kann eine wunderschöne Aussicht vom Meer auf den CBD genießen. Zudem fährt die Fähre unter der Sydney Harbour Bridge durch sowie am Opera house vorbei. Auf dieses hat man so einen ganz besonders guten Blick. An dieser Stelle wurden auch schätzungsweise 20 Kameras gezückt. Diesem stand ich natürlich in nichts nach ;).


Circular Quay
Endstation der Fähre ist Circular Quay. Der Circular Quay liegt am nördlichen Ende des CBD und hat die größte Anlegestelle für Fähren. Von hier aus verteilen sie sich auf alle anderen Ziele. Durch das nahe liegende Opera Haus ist dieser Teil von Sydney von Touristen sehr beliebt. Straßenkünstler, Fotographen, Models, Sportler, Schulklassen, ob arm ob reich, hier ist definitiv jeder Typ Mensch vertreten und eigentlich auch ganz gut aufgehoben. Eine friedliche und fröhliche Stimmung liegt hier in der Luft. Man sollte lediglich aufpassen nicht in die typischen Touristenfallen zu tappen. Deshalb lieber etwas zu trinken sowie Zigaretten dabei haben.
Im Circular Quay angekommen entschied ich mich dazu als erstes den Fischmarkt besuchen zu wollen. Als großere Meeresfrüchte Fan sollte es dort doch ziemliche Köstlichkeiten, interessante Fische und viele Motive für schöne Fotos geben. Laut meiner Karte müsste ich nur der Küste entlang laufen bis Darling Harbour. Darling Harbour ist ein weiterer Stadtteil von Sydney welcher ebenfalls wie der Circular Quay ein Magnet für Touristen ist. Aufgrund der ruhigen Lage, den weitläufigen Fußgängerzonen könnte man ihn als eines der Erholungsgebiete von Sydney zählen. Das große Aquarium sowie verschiedene Schifffahrtsmuseen sind hier vertreten. 
Der Weg von der Andockstation bis hin zum Fischmarkt erwies sich wesentlich länger als erdacht. Nach etwa 90min schien ich dann auch endlich angekommen zu sein. Es roch nach Fisch und eine große Halle lag vor mir. Diese sah jedoch weniger einladend aus. Bis auf ein paar Transporter welche Paletten ausluden war hier auch nichts zu sehen. Keine Touristen, keine bunte Fischvielfalt, keine Stände mit Fischbrötchen, keine Versteigerungen und auch keine Marktschreier. Da ich nun schon 1,5Std mit meinem Fußweg hinter mich gebracht hatte, die Zeit etwas drängte und ich auch keine Lust hatte diese wenig einladende Halle zu betreten entschied ich mich also ein wirkliches Wahrzeichen von Sydney zu besuchen. Dies war mit seinen 305m wohl auch kaum zu übersehen.Sydney Tower


Der Sydney Tower (auch AMP Tower oder Sky Tower genannt) liegt direkt im Herzen des Central Business District und kann von jedermann besichtigt werden. Zuvor sollte man sich entscheiden ob einem der Eintritt von 25$ (mit skywalk 65$) dieser Spaß wert ist. Hat man vor zudem noch den Zoo, das Aquarium und eine 4 Attraktion zu besichtigen lohnt sich der Kauf einer Kombikarte. Diese gewährt Eintritt zu allen 4 Sehenswürdigkeiten und kostet lediglich 50 oder 60$. Den genauen Preis habe ich leider nicht mehr im Kopf. Da ich mit den anderen Sachen allerdings noch warten wollte bis mein Besuch aus Deutschland kommt, entschied ich mich nur das Ticket sowie den Skywalk zu buchen. Bevor der Spaß jedoch los geht, wird man zu allererst auf jegliche Art von Waffen, Drogen oder sonstigen verbotenen Gegenständen durchsucht. Zudem geht es durch eine Sicherheitskontrolle. Danach ging es dann endlich hoch und ein Aufzug brachte uns auf die erste Aussichtsplattform. Eine Wahnsinnsaussicht erwartete mich und mein Körper strömte Glücksgefühle aus. Ein wenig zu viele waren es wohl schon, denn so wurd mir der Preis von 8,50$ für ein Bier sogar egal. Da ich aber auch seit dem Flug mit Emirates kein Heineken mehr zu Gesicht bekommen hatte, konnte ich dieses sehr genießen. Nach einer kleinen Rastpause ging es dann eine weitere Etage hoch. Hier konnte man mit verschiedenen Ferngläsern Sydney erkunden sowie sich auf den Skywalk vorbereiten. Für den Skywalk musste ich einen speziellen Anzug anziehen und alle Sachen ablegen.
Nicht das es einem Passanten so wie dem Auto ein paar Zeilen höher ergeht. Nach einem weiteren Aufstieg war ich dann auch fast an der Spitze angekommen. Auf der Plattform angekommen, wurden die Sicherungen angelegt. Die Plattform hat einen durchsichtigem Boden und man steht quasi mitten über der Stadt. Für nervenschwache nicht zu empfehlen. Trotz meiner leichten Höhenangst hatte ich hierbei jedoch keinerlei Probleme und ich erfreute mich eher der Aussicht. Störender hingegen war der Starke Wind. Kurzzeitig hatte ich ziemliche Angst das meine Kontaktlinsen wegfliegen würden.
Zurück am Boden war es dann auch schon 4 Uhr und ich hatte noch 1 Std zum Treffen mit Sebastian in der Wake Up Bar.
Nach einem Kaffee bei Starbucks und einem Besuch im Apple Store traf ich dann Sebastian. Ein deutscher Student der gerade sein Auslandssemester an der Macquarie University verbringt. In der Wake up wurde dann mit einigen Heineken zu je 6,60$ angestoßen bis ich schließlich, leicht angetrunken beschloss, mich auf den Heimweg zu machen. Da am nächsten Morgen mein erster Tag im Unternehmen sein sollte, der Weg unbekannt war und zudem noch Jetlag Gefahr bestand war es wohl dann auch das beste zu gehen.
In der Bahn schlief ich dann jedoch ein und fuhr bis kurz vor die Endstation. Der Rückweg dauerte so etwa 1,5 Std länger und nach einem kurzen Telefonat mit meiner Freundin schlief ich nun auch zum ersten mal gut ein. Am nächsten Morgen war ich zwar dennoch um 6 wach, da ich aber eh hätte um halb 7 aufstehen müssen gefiel mir dies ganz gut.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen